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Die Geschichte des ”Schwiegermuttersitzes”
Es war einmal eine böse Schwiegermutter, die ihren Schwiegersohn das Leben schwer machte. Dieser sann auf Rache und kam auf jene außergewöhnliche Idee, die dem unschuldigen „Goldkugelkaktus“, botanisch Echinocactus grusonii genannt, den weltbekannten Spitznamen „Schwiegermuttersitz“ (-sessel oder -stuhl) einbrachte.
Damals stand das „Örtchen“ oft weit entfernt vom Schlafzimmer, manchmal sogar im Garten, und das elektrische Licht konnte, wenn überhaupt vorhanden, nur mit einem vom Bett weit entfernten Schalter bedient werden. So war es Gepflogenheit, dass unter dem Bett das „Potschamperl“ (deutsch der Nachttopf) stand. Jenes konnte bei Bedürfnis auch im Dunkeln an seinem Henkel bequem hervorgeholt und benutzt werden, ohne den Schlaf unangenehm unterbrechen zu müssen. So kam der Schwiegersohn auf die Idee, der Schwiegermutter in dieses Potschamperl einen Kaktus reinzusetzen, den schönen goldgelben und dornenstrotzenden von der Fensterbank.
Wie es der Schwiegermutter erging, in jener Nacht als sie bedürftig war, ist nicht überliefert aber die Angelegenheit muss wohl öffentlich geworden sein und so ward der Spitzname „Schwiegermuttersitz“ geboren und ihn gibt’s im Gegensatz zum Potschamperl auch heute noch! Immerhin ist es vermutlich auch der Grund, warum es heute nur noch liebe und brave Schwiegermütter gibt!
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